Donnerstag, 22. Mai 2014

Do van Ranst - Dünn



Autor: Do van Ranst
Genre: Jugendbuch

Format: Gebundenes Buch
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 192
Preis: 12,90€

















 

"Und jetzt den Rest deiner Geschichte", sagte sie, denn ihr war natürlich auch klar, dass ich nicht einfach so von Pie und Gisa und Hendrik und meinem Vater und Li Jun Chan erzählt hatte. Dass es irgendwo hinführte. Ich wusste nicht, was ich überhaupt erzählen wollte. Denn wenn ich erst mal anfing, wäre es mit Sicherheit die ganze Geschichte. Celine sah, dass ich zögerte. "Du wolltest nicht mehr dünn sein", sagte sie. Ich holte tief Luft und schloss die Augen.



 

Fee, die Tochter eines bekannten Schauspielers, haut von Daheim ab. Seit ihre Mutter gestorben ist und ihr Vater eine neue Freundin hat, hält sie es Daheim nicht mehr aus. Ihr Vater ist besessen von Gemüse, Obst, Wasser und Sport. Zumindest kommt es Fee so vor. Noch nie hat sie ihren Vater mit etwas ungesundem oder fettigem in der Hand gesehen. Der Druck geht auf Fee über und sie wird immer dünner und dünner.

Auch ihre beste Freundin Pie macht sich über ihr Gewicht lustig. Jetzt da Pie eine neue Freundin hat, Gisa, hat sich alles verändert. Fee kann Gisa überhaupt nicht leiden. Gisa drängt sich zwischen die Freundschaft mit Pie. Und Pie? Die ist froh jemanden zu haben, der die selbe Kleidungsgöße wie sie hat und nicht wie Fee, die um einiges dünner ist.

Auch Fees Freund Hendrik benimmt sich immer merkwürdiger. Er ist leidenschaftlicher Maler, doch möchte Fee nicht zeichnen - Sie ist ihm zu dünn. Als er dann auch noch auf die Idee kommt Gisa zu zeichnen, brennen bei Fee alle Sicherungen durch. Sie sieht nur noch einen Ausweg: Sie muss von ihrem Leben flüchten. Weg von all den Lügen und Verrätern.

Sie begibt sich in die große Stadt. Weit weg von ihrer Familie und ihren Freunden. Doch so einfach ist es nicht. Ganz alleine in einer großen Stadt, wo in jeder Ecke gefahren lauern.

Die Geschichte um ein Mädchen, das die Welt zwischen Wahrheit und Fantasy nicht mehr unterscheiden kann. Was ist Wirklichkeit und was hat sie sich nur ausgedacht? Sie leugnet sich selbst. Sie möchte nicht einsehen, wie schrecklich die Realität wirklich ist und wie schlimm es um ihre Gesundheit geht. Sie ist dünn - zu dünn!

Die Geschichte fängt sehr plötzlich an. Man wird mitten in Fees Geschichte geschleudert, ohne vorher irgendwelche Erklärungen oder eine besondere Einleitung. Ich war am Anfang sehr verwirrt und musste mich hineinlesen. Da es doch schwierig ist zu verstehen um was es genau geht und wer die jeweiligen Personen sind (was man erst am Ende des Buches wirklich mitbekommt).

Immer wieder begegnet Fee merkwürdigen Personen in der großen Stadt. Auf jede der Person lässt sie sich ein, was sehr naiv von ihr ist. Ihr Charakter hat mir nicht gefallen. Wie gesagt ist sie unglaublich naiv und mir scheint es auch so, dass sie etwas selbstverliebt ist und an keine Folgen denkt, bzw. denkt sie überhaupt nicht. Ich hätte mich jedesmal über sie aufregen können.

Der Schreibstil ist für ein Jugendbuch angemessen. Man kommt sehr schnell mit der Geschichte voran und vielleicht kann der ein oder andere sich auch mit Fee identifizieren, ich leider weniger.

Ansonsten ein schönes Buch für zwischendurch, das auch eine wertvolle Botschaft mit sich bringt. Viele junge Menschen sollten es sich vielleicht mal zur Hand nehmen. Vorallem die, die sich zu dick oder zu dünn fühlen. Es wird ihnen ein kleines Stücken die Augen öffnen und nochmal über ihre Gewichtsprobleme nachdenken lassen.







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