Mittwoch, 17. Juli 2013

Elena Eckert - Zerrissen


Autor: Elena Eckert
Gerne: Psychodrama

Format: eBook
Verlag: i-lab
Seitenzahl: 24
Preis: 0,00€

















Meine Lippen verziehen sich zu einem traurigen Lächeln, weil ich begreife, was geschehen ist. Weil ich begreife, was weiter passieren wird. Ich werde nicht reden können. Man wird mir Fragen stellen, nachhaken, möglicherweise auch geschockt nach meinen Eltern fragen. Dabei weiß ich noch nicht einmal, ob ich nicht schon längst von zu Hause ausgezogen bin. Meine Erinnerungen sind lückenhaft. Immer wieder tauchen die Bilder auf. Ich höre meine eigenen Schreie in den Ohren, presse dann die Hände fest darauf, in der Hoffnung, dass ich es so ausblenden kann. Meistens wird es nur schlimmer und ich rolle mich zusammen und versuche zu schlafen. Wie lange liege ich hier schon? Wenn ich mich Eins mit meinem Körper fühle, merke ich, dass meine Glieder taub sind, meine Lippen blau und ein stetiges Zittern von meinem Körper Besitz ergriffen hat. Wenn ich die Augen öffne, verursacht das helle Licht Schmerzen, die sich in meinem Kopf festsetzen.



 

Eine Frau wacht eines Tages, zwischen Sträuchern auf, auf und weiß nicht wo sie ist und vorallem wer sie ist. Sie hat keine Erinnerung an ihr früheres Leben. Nur eins weiß sie, sie wurde vergewaltigt und zwar von dem Mann, der gerade gegenüber von ihr steht und den Notarzt ruft.

Der Notarzt trifft ein und bringt die Frau in ein Krankenhaus. Währendessen trifft auch die Polizei ein und nimmt den Mann fest.

Im Krankenhaus stellen die Ärzte schnell fest, dass die Frau keine Gehirnerschütterung erlitten hat und dass auch nichts weiteres mit ihr geschehen ist.

Doch woher kommen diese Gedanken von einer Vergewaltigung? Und wieso sieht sie auf das Detail genau was mit ihr geschehen ist?

Plötzlich taucht eine Person aus ihrem früheren Leben auf und die Frau bekommt aufeinmal ihre Erinnerung zurück.

Eine sehr erschreckende Kurzgeschichte, die mich an manchen Stellen wirklich erschüttert hat. Alles wird in der Ich-Perspektive von der misshandelten Frau geschrieben. Die Autorin hat die Gedanken und Gefühle der Frau sehr gut rübergebracht. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und mit ihr mit fühlen. Es muss wirklich schrecklich sein, solche Gedanken zu haben und dann auch noch mit ihnen zu leben.

Es ist eine Kurzgeschichte für zwischendurch, aber nur, wenn man mit solchen Geschichten zurechtkommt. Denn mit dem Thema Misshandlung, bzw. Vergewaltigung ist nicht zu spaßen.



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